Geschichte: Von Bengalen zur Volksrepublik Bangladesch

Bengalen, die Landschaft im Mündungs-Delta von Ganges und Brahmaputra, hat eine wechselvolle Geschichte bis zur Entstehung der Volksrepublik Bangladesch. Die schriftlichen Nachweise über Bengalen lassen sich bis in das 4. Jahrhundert zurückverfolgen.

Die herrschenden Dynastien waren die buddhistischen Palas (750 bis 1160) und die hinduistischen Senas (1095 bis 1205). Pala, die buddhistische Hauptstadt, befand sich im Nordwesten des heutigen Bangladesch. Südlich, ein paar Kilometer entfernt von Dhaka, in Bikrampur, war die Hauptstadt der Senas.

Ab dem Jahr 1204 wurde das Land von muslimischen Fürsten erobert.
Von 1342 bis 1576 war das Gebiet jedoch von der indischen Hauptstadt Delhi unabhängig, dann wurde Bengalen Provinz des indischen Reichs. Verantwortlich dafür waren die Generäle des Mogul-Kaisers Akbar. Hauptstadt wurde Dhaka. 1707 zerfiel das Mogul-Reich. Bengalen wurde wieder unabhängig.

Von 1757 bis 1947 herrschten die Briten über Bengalen. Bis 1911 war Kalkutta die Hauptstadt Britisch-Indiens.

1905 teilten die englischen Herrscher die Provinz Bengalen auf in den hinduistischen Westen und den muslimischen Osten. Ein gewaltiger Protest der Bevölkerung zwang die Engländer jedoch 1912 das Land wieder zu vereinigen.

 

Während der großen bengalischen Hungersnot 1943/44 starben zirka 3,5 Millionen Menschen.

1947 wurde Indien unabhängig. Der Subkontinent wurde in Indien und Pakistan aufgeteilt. Pakistan bestand aus zwei Gebieten: Ostpakistan, (das heutige Bangladesch) und Westpakistan, (das heutige Pakistan).

1970 gewann die ostpakistanische Awami League die absolute Mehrheit bei den ersten freien Parlamentswahlen. Die westpakistanische Regierung griff hart durch und begann eine der schwersten Unterdrückungen gegen das bengalische Volk. Etwa 10 Millionen Menschen flohen in das benachbarte Indien.

In einem blutigen Befreiungskrieg besiegten die Bengalen mit indischer Unterstützung die pakistanischen Militärs. Am 16. Dezember 1971 wurde Bangladesch unabhängig, die Volksrepublik wurde ausgerufen.

 

1975 wurde der erste bengalische Präsident Sheikh Mujibur Rahman ermordet und das damals bestehende politische System umgewälzt. Eine Militärdiktatur begann.

 

Ein massiver öffentlicher Protest im Jahr 1990 zwang den damals herrschenden General Hussein Md. Ershad zum Rücktritt.

 

1991-96 kehrte man zur parlamentarischen Demokratie zurück. Anschließende Neuwahlen ließen Khaleda Zia, Vorsitzende der Bangladesh Nationalist Party (BNP), nach dem Wahlerfolg ihrer Partei Premierministerin werden.

 

1996-2001 folgten mehrere Neuwahlen infolge heftiger innenpolitischer Proteste gegen die siegreiche BNP. Die Awami League wurde zur stärksten politischen Kraft, deren Präsidentin, Sheikh Hasina, nun zur Premierministerin wurde.

 

Nach den Parlamentswahlen 2001 beteiligte sich erstmals die islamistische Jamaat-e-Islami an der Regierung des Landes.

 

Eine militärgestützte Übergangsregierung wurde 2008 durch die neugewählte Regierung unter Führung von Premierministerin Sheikh Hasina abgelöst.

 

 

Bangladesch hat in den letzten 40 Jahren beachtliche soziale und wirtschaftliche Erfolge erzielt. Das Land hat sich friedlich gegen Militärdiktaturen aufgelehnt und ist immer wieder zu demokratischen Strukturen zurückgekehrt. Defizite sind zweifelsohne weiterhin vorhanden.

Doch die Aussage, Bangladesch sei ein hoffnungsloser Fall, getroffen 1974 vom damaligen US-amerikanischen Außenminister Henry Kissinger, kann heute sicherlich nicht mehr aufrechterhalten werden.

 

NETZ Zeitschrift

 

 

Auch Asha schöpft Hoffnung, indem sich der Verein das Ziel gesetzt hat, Bildung und Gesundheit zu fördern und gegen die Armut in Bangladesch vorzugehen.